Eventuell zeigen sich in der systemischen Therapie tiefe Glaubenssätze, die erweitert werden dürfen. Oft wurden diese im Baby/Kleinkindalter gefühlt und gespeichert, und erst später mit Worten gefüllt. Ein kleiner Mensch hat noch keine Sprache, er fühlt. Er kann noch nicht zwischen sich und der Situation unterschieden. Wort/Sprachfähigkeit erlaubt den Menschen zu differenzieren. Da diese Fähigkeit noch nicht entwickelt ist, wird das unangenehme Erleben möglicherweise mit sich selbst verknüpft. Passiert dies häufiger, so entstehen eventuell sogenannte Entwicklungstraumen (Laurent Heller). Diese und die damit eingelagerten Erinnerungen werden manchmal im Leben berührt (getriggert) und lässt Menschen unbewusst auf eine evtl. scheinbar unangemessene oder gefühlt auf immer dieselbe Art (Muster) reagieren.

Das kann dazu führen, das wir uns weniger durch Konflikte entfalten und an ihnen wachsen. 

 

Mit systemischer Therapie (oder traumalösendenen Verfahren) können sich diese Belastungen umwandeln. In den gemeinsamen Sitzungen entstehen eher Ideen, Zusammenhänge werden erkannt. Räume erweitern sich dadurch möglicherweise und das lädt zu Veränderungen ein. Eventuell kann es Sinn machen, diese und die eigenen Widersprüchlichkeiten als Anteile von sich zu benennen. Und es mag als hilfreich erfahren werden, mit ihnen ins Gespräch zu kommen (inneres Team/IFS). So verstärkt sich der Kontakt zu eigenen Reichtümern. Dadurch entwickeln sich vielleicht leichter Lösungen. Möglicherweise können mit ihnen andere, weitere, neue, kleine oder größere Handlungen und Beziehungsweisen erprobt werden.

 

Es ist eine humanistische Therapie, d. h. Gespräche und Aufstellungen finden auf Augenhöhe statt.

In diesem Rahmen bestimmt die Klientin i. d. R. das Anliegen, an dem gearbeitet wird, den Abstand der Sitzungen und das Ende der Therapie werden gemeinsam definiert.

 

Aufstellungen geben eine in der Person vorhandene unbewusste Idee der jeweiligen Problematik und der darin liegenden Dynamik wieder. Es ermöglicht neue sinnliche Erfahrungen über die im Fokus stehende Situation.

In meiner Praxis veranschaulicht die Klientin durch das Stellen von Puppen oder Legen von Bodenankern im Raum die als schwierig empfundene Situation. Mit Ansehen oder "sich auf die Bodenanker Stellen" und Einfühlen werden neue Erkenntnisse gefühlt, erfahren und gewonnen. Beim Umstellen der Puppen oder dem Umlegen der Bodenanker können neue Lösungen "ausprobiert" werden.